Hyaluronsäure

Hyaluron, Hyaluronsäure oder auch HA - unterschiedliche Bezeichnungen, die jedoch allesamt die körpereigene Substanz beschreiben, die in den Zellen und Zellzwischenräumen vorkommt. Betrachtet man die Hyaluronsäure aus Sicht eines Chemikers, muss sie den Polysacchariden zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um zuckerähnliche Verbindungen, die verschiedene, jedoch sehr wichtige Funktionen in unserem Körper übernehmen. Auf Grund der Tatsache, dass Hyaluron die Fähigkeit besitzt, Wasser zu binden, ist der Wirkstoff vor allem für Menschen und Tiere von enorm hoher Bedeutung. Hyaluron wurde in den 1930er Jahren von einem deutschen Chemiker entdeckt; der Name leitet sich aus der griechischen Sprache ab und bedeutet "gläsern".

Hyaluronsäure Gesamt

Hyaluron bindet Wasser

Hyaluron ist ein Multitalent. Der wohl wichtigste Aspekt ist jener, dass Hyaluron Wasser binden kann. Hier steht vor allem die Wasserbindungskapazität in Relation zu der Masse im Vordergrund. Welche Kräfte Hyaluron besitzt, kann am Auge präsentiert werden. Der Glaskörper setzt sich aus 98 Prozent Flüssigkeit zusammen; 2 Prozent Hyaluronsäure sorgen dafür, dass das restliche Wasser gebunden wird. Die Funktion von Hyaluron kann mitunter mit einem Schwamm oder Würfelzucker verglichen werden. Auch der Zuckerwürfel und der Schwamm können Wasser bzw. Flüssigkeiten aufnehmen und dahingehend binden, da sie die Flüssigkeiten aufsaugen.


Hyaluron ist aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken

In den letzten Jahren hat sich Hyaluron vor allem in den Bereichen Kosmetik, Schönheitsmedizin und Humanmedizin einen Namen machen können. Hyaluron, das vorwiegend in der menschlichen Haut vorkommt, versorgt auch die tiefen Hautschichten mit genügend Feuchtigkeit. Die Wasserdepots haben aber auch eine Art Schutzschild-Effekt vor Umweltgiften, freien Radikalen sowie UV-Strahlen; auch der Transport zwischen den Zellen wird positiv beeinflusst. Hyaluronsäure ist ein körpereigener Wirkstoff, der bis zum 25. Lebensjahr produziert wird. Mit dem zunehmenden Alter nimmt die Produktion jedoch ab. Die Haut verliert an Elastizität, bildet Falten und auch die Gelenke beginnen Probleme zu machen, da auch in der Gelenkschmiere Hyaluron enthalten ist. Wird am Ende mehr Hyaluron abgebaut als produziert, fehlt dem Körper seine Substanz - die ersten Alterserscheinungen treten auf.

Hyaluronsäure Detail

Hyaluron wird in den Bereichen Kosmetik, Schönheitsmedizin sowie Humanmedizin eingesetzt.

Kosmetik

Die Kosmetikindustrie hat bereits vor Jahren entdeckt, dass Hyaluronsäure mitunter viele Probleme lösen kann. Vor allem, weil es zwei verschiedene Formen des Hyalurons gibt, die auch in den zahlreichen Anti-Aging-Produkten zum Einsatz kommen: Es gibt langkettiges Hyaluron sowie auch kurzkettige Hyaluronsäure; während langkettiges Hyaluron auf der Hautoberfläche wirkt, dringt das kurzkettige Hyaluron durch die Hautschichten ein. Einerseits legt sich die Hyaluronsäure auf die Haut, achtet darauf, dass jene nicht austrocknet und schützt sie vor etwaigen Umweltgiften, andererseits dringt Hyaluron aber auch durch die Hautschichten und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt und lässt die Haut wieder gesünder wirken, gibt ihr ihre Elastizität zurück und polstert Falten auf. Produkte, die am Ende tatsächlich für einen sichtbaren Erfolg bei der Faltenbekämpfung sorgen, enthalten alle kurz- sowie langkettiges Hyaluron. Es gibt de facto keinen anderen kosmetischen Wirkstoff, der bessere Ergebnisse erzielen kann.

Schönheitsmedizin

Vor Jahren präsentierte die amerikanische (und auch mitteleuropäische) Prominenz ihre Lifting-Narben; jeder sollte wissen, dass sich der Star nicht mit seinem gealterten Aussehen zufrieden gab und sehr wohl Maßnahmen setzte, um innerhalb weniger Stunden wieder jünger zu werden. Heute sind Operationen zur Seltenheit geworden. "Liquid Lifting" nennt sich die Methode ohne Skalpell, die dazu führt, dass selbst tiefe Falten verschwinden. Hyaluronsäure wird in die Falte injiziert, der Wirkstoff füllt die Falte auf und lässt sie somit verschwinden. Hyaluronsäure kommt aber nicht nur im Kampf gegen die Falten zum Einsatz, sondern wird auch im Rahmen von Lippen- und Brustvergrößerungen und Nasenkorrekturen verwendet.

Humanmedizin

Vor Jahren waren die Ärzte noch kritisch, heute sind sie von Hyaluron begeistert. Diagnostiziert der Mediziner Arthrose, hat er vor geraumer Zeit noch eine Palette an Tabletten vorgeschlagen, die zwar die Beschwerden linderten, jedoch nie zu 100 Prozent überzeugten. Heute setzen die Mediziner auf Hyaluron-Injektionen. Dabei spritzt der Arzt Hyaluronsäure in den Gelenkspalt und sorgt dafür, dass die Gelenkschmiere, die durch den Hyaluronabbau flüssiger geworden ist, wieder zäher wird. In weiterer Folge wird auch der Knorpel, der mitunter bereits erste Schäden davongetragen hat, mit einer Schutzschicht aus Hyaluron bedeckt. Die Behandlung sorgt für schmerzfreie Monate und wieder deutlich beweglichere Gelenke. Auch in der Augenheilkunde ist Hyaluron zum festen Bestandteil geworden. Trockene Augen können, mit Hilfe diverser Augentropfen, die Hyaluron enthalten, behandelt werden. Auch in Kontaktlinsenreinigern finden sich immer wieder Hyaluron; die Linsen werden dadurch weicher, geschmeidiger und sorgen so für einen besseren Tragekomfort.

Wie wird Hyaluron hergestellt?

Vor Jahren wurde Hyaluronsäure noch aus den roten Hahnenkämmen gewonnen. Da jedoch die Herstellung aus tierischem Material die Gefahr mit sich brachte, Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen auszulösen, entschieden sich die Forscher für den biotechnologischen Weg. Heute wird Hyaluron synthetisch hergestellt. Das bedeutet, dass es de facto keine Nebenwirkungen oder sonstige Komplikationen geben kann. Der synthetisch hergestellte Wirkstoff ist - im direkten Vergleich - eine 1 zu 1-Kopie der körpereigenen Substanz. Erhält der Körper Hyaluron, erkennt er keinen Unterschied, ob es sich um einen synthetisch hergestellten Wirkstoff handelt oder ob es nicht die selbstproduzierte Hyaluronsäure ist. Berichte aus dem Internet, dass Menschen allergisch auf Hyaluron reagieren, beruhen auf der Tatsache, dass es sich um Menschen handelt, die allergisch auf tierische Eiweiße reagieren oder mitunter auf andere Wirkstoffe, die in den Präparaten – zusätzlich – enthalten waren. Eine tatsächliche allergische Reaktion kann – nur durch Hyaluron – nicht ausgelöst werden.

Hyaluron in der Kosmetik

Der Körper ist, je älter er wird, nicht mehr in der Lage, genügend Hyaluron zu produzieren. Schon mit dem 25. Lebensjahr sinkt die Produktion. Der Abbau wird aber ungestört fortgesetzt. Fehlt dem Körper Hyaluron, verliert die Haut an Elastizität, wird schlaff und Falten entstehen. Fügt der Mensch jedoch Hyaluron zu, kann er seine Haut mit automatisch mehr Feuchtigkeit versorgen. Ein Umstand, der am Ende dazu führt, dass die Haut nicht nur frischer und straffer aussieht, sondern auch deutlich jünger wirkt. Das Zuführen von Hyaluron sorgt aber nicht nur für einen Oberflächen-Effekt; durch die Verwendung von Hyaluron, wird die körpereigene Produktion angeregt, sodass wieder mehr körpereigenes Hyaluron produziert wird. Hyaluron kommt heute in zahlreichen Anti-Aging-Produkten vor; vorwiegend findet sich der Wirkstoff in Gels, Cremes, Ampullen oder auch Seren. Dabei ist es wichtig, dass beide Komplexe - also lang- sowie kurzkettiges Hyaluron - verwendet werden. Jene Kombination sorgt für den besten Effekt und einen langanhaltenden Erfolg.

Ampullen

Das hochkonzentrierte Hyaluron, das in Ampullen vorkommt, wird auf der Haut angewendet. So kann, auf Grund der direkten Verwendung, ein recht schneller Erfolg eintreten, der die Falten am Hals und im Gesicht verschwinden lässt. Viele Hersteller setzen bei den Hyaluron-Ampullen auf aufbereitetes Hyaluron, das mitunter auch im Rahmen einer Trinkkur verwendet werden kann. Der Vorteil der inneren Anwendung liegt darin, dass das flüssige Hyaluron besser aufgenommen und in weiterer Folge an jene Stellen transportiert wird, sodass die Depots aufgefüllt werden. Die Verwendung von hochkonzentriertem Hyaluron als Trinkkur, hilft aber nicht nur der Haut, sondern auch den Gelenken.

Cremes

Anti-Aging-Produkte, die Hyaluron enthalten, versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und sorgen für eine weiche und glatte Struktur und Hautoberfläche. Produkte, die lang- sowie kurzkettiges Hyaluron enthalten, sorgen für den besten Effekt. Heutzutage gibt es fast keine Anti-Aging-Produkte mehr, die kein Hyaluron enthalten. Wichtig ist, dass die Cremes täglich angewandt werden. Es gibt mitunter spezielle Nacht- oder auch Tagespflegeprodukte; je nach Faltentiefe und Faltenmenge, sollten hier kombinierte Produkte zur Anwendung gelangen.

Serum

Auch in Hyaluron-Seren findet sich hochkonzentriertes Hyaluron. Jenes Präparat empfiehlt sich bei sehr empfindlicher Haut. Bei Verwendung von Seren, können nicht nur die Falten bekämpft, sondern auch die trockene Haut behandelt werden. Die Feuchtigkeit sorgt des Weiteren für Behandlungen gegen Hautrötungen, beseitigt das Spannungsgefühl und setzt den schuppigen Hautstellen ein Ende.

Gel

Besonders beliebt - das Hyaluron-Gel. Es eignet sich vorwiegend für die Hautpartien und verleiht der Haut zusätzliche Feuchtigkeit. Vor allem hilft das Gel bei Stirnfalten und sorgt für einen recht schnellen Effekt.

Kapseln

Entscheidet sich der Konsument für eine innere Anwendung, wird er auf Kapseln zurückgreifen. Dabei wird der Körper mit Feuchtigkeit versorgt, sodass die Haut wieder vitaler, strahlender und frischer aussieht. Die innere Anwendung hilft aber, wie bei Trinkkuren, nicht nur der Haut, sondern auch den Gelenken.

Pulver

Hyaluron gibt es auch als Pulver und kann entweder in Cremes eingerührt oder direkt konsumiert werden. Auch hier hilft Hyaluron nicht nur gegen die Falten, sondern unterstützt auch die Gelenke, da die Gelenkschmiere wieder zähflüssiger wird.

Die Faltenunterspritzung

Die Faltenunterspritzung mit Hyaluron zählt zu den modernen Möglichkeiten der Faltenbehandlung und kommt vorwiegend dann zum Einsatz, wenn bereits tiefe Furchen entstanden sind und das Gesicht mehr Volumen und auch Elastizität benötigt. Hyaluron ist in der Lage, die Falten von innen derart aufzupolstern, dass der Volumenverlust, der mitunter für die Falten verantwortlich ist, auszugleichen. Dabei injiziert der Mediziner den Füllstoff in die Falten bzw. unter die Falten und sorgt somit für eine Füllung der Falten. Vor allem werden Stirnfalten, Nasolabialfalten, Marionettenfalten und Kinnquerfalten behandelt. Hyaluron kann aber nicht nur im Kampf gegen Falten eingesetzt werden, sondern auch bei Lippen- sowie Brustvergrößerungen oder Korrekturen bzw. Modellierungen der Nasen. Dabei spricht der Mediziner vom sogenannten "Liquid Lifting", einer schonenden Behandlungsmethode, die keine Operation erforderlich macht, am Ende aber für ein perfektes Ergebnis sorgt. Das Ergebnis der Behandlung hält für mehrere Monate an. Je nach Faltentiefe, muss die Behandlung alle sechs bis zwölf Monate wiederholt werden. Der Vorteil ist, dass - auch bei der Unterspritzung - die eigene Hyaluronproduktion stimuliert wird, sodass nach zwei oder drei Behandlungen das Zeitfenster verlängert werden kann. Wer seit Jahren regelmäßige Behandlungen wahrnimmt, kann mitunter das Zeitfenster derart strecken, dass die Behandlungserfolge bis zu 16 Monate sichtbar bleiben, ohne, dass eine neuerliche Unterspritzung notwendig ist. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt; Nebenwirkungen und Risiken sind gering. Die Unterspritzung kann mitunter zu Schwellungen oder blauen Flecken führen. Gravierende Komplikationen, die mitunter die Gesundheit gefährden oder weitere Behandlungen notwendig machen, sind nicht zu befürchten. Der Preis für Faltenunterspritzungen liegt zwischen 200 Euro und 400 Euro; je nach Tiefe und der Menge zu behandelnden Falten, können die Kosten aber auch um die 800 Euro betragen.

Die Hyaluron-Injektionen

Lange Zeit galt die Hyaluron-Therapie mit Injektionen als wenig zielführend und wurde vorwiegend abgelehnt. Es waren jedoch unterschiedliche Studien, die am Ende zu dem Ergebnis gelangten, dass es de facto keine bessere Therapiemöglichkeit gibt. Hyaluron, das mittels Injektion direkt in den Gelenkspalt injiziert wird, legt sich nicht nur wie eine Schutzschicht über den Knorpel, sondern lässt auch die Gelenkschmiere wieder zähflüssiger werden. Zu Beginn kritisierten die Mediziner den geringen Behandlungserfolg. Therapien, die drei bis fünf Injektionen beinhalten, müssen im Regelfall alle sechs bis zwölf Monate wiederholt werden. Dabei spielt aber auch das Stadium der Krankheit eine wesentliche Rolle. Auch wenn eine sechsmonatige Wiederholung mitunter als oft wahrgenommen wird, sind die Patienten de facto schmerzfrei. Zu beachten ist, dass die Behandlung mitunter unangenehm oder leicht schmerzhaft ist; Schwellungen sind möglich, wobei gröbere Nebenwirkungen, die mitunter weitere Behandlungen erfordern, nur selten vorkommen. Die größte Gefahr ist die Infektion. Gelangen Keime in das Gelenk, kann sich eine Entzündung bilden, die vorwiegend behandelt werden muss. Die Preise für eine Therapie – die rund drei bis fünf Injektionen beinhaltet – liegen zwischen 400 Euro und 1.000 Euro. Zu beachten ist, dass die Krankenkasse keine Kosten übernimmt. Private Versicherungen können – je nach Konditionen und Tarifen – mitunter Teile der entstandenen Kosten übernehmen.


Brustvergrößerung und Lippenmodellierung

Hyaluron kommt auch dann zum Einsatz, wenn Brüste, Lippen oder auch der Penis vergrößert werden sollen. Bei Lippenvergrößerungen wird Hyaluron in die Oberlippe injiziert; die Volumenvergrößerung sorgt für vollere Lippen. Der Vorteil ist, dass derartige Behandlungen auch gleichzeitig jene Fältchen verschwinden lassen, die sich um die Lippen bzw. an der Oberlippe und Unterlippe gebildet haben. Die Preise für derartige Behandlungen liegen zwischen 200 Euro und 450 Euro. Entscheidet sich der Patient für eine Brustvergrößerung mittels Hyaluron, der natürlichen Variante, muss er mit Kosten zwischen 4.000 Euro und 5.000 Euro rechnen. Bei Brustvergrößerungen, die Hyaluron-Basis erfolgen, gibt es definitiv keine Kostenersparnis. Der Patient kann primär die möglichen Risiken, die eine Operation im Rahmen einer Brustvergrößerung mit sich bringen, eliminieren. Auch Penisvergrößerungen, die bis zu 1.500 Euro kosten, bringen keine tatsächliche Vergrößerung im klassischen Sinn, sondern vielmehr einen Volumenanstieg. Die Behandlungen müssen, ob Brust-, Penis- oder Lippenvergrößerung, nach rund zwölf bis 24 Monaten wiederholt werden. Dabei sind dieselben Kosten wie bei der ersten Behandlung zu tragen.

Das Fazit

Hyaluron ist ein Multitalent, das zwar immer wieder gerne nur als reiner Wirkstoff im schönheitsmedizinischen Bereich gedrängt wird, aber auch zu großen Teilen in der Orthopädie vorkommt und vor allem bei Arthrose wahre Wunder vollbringt. Da die Nebenwirkungen, ganz egal, in welchem Bereich Hyaluron verwendet wird, überschaubar bzw. oft de facto nur in der Theorie möglich sind, ist der körpereigene Wirkstoff eine ideale Substanz, die leicht verträglich ist und am Ende die besten Ergebnisse mit sich bringt.