Nebenwirkungen von Hyaluronsäure

Im Regelfall sind Behandlungen mit Hyaluronsäure unproblematisch. Ob Hyaluronsäure oral eingenommen, via Injektion verabreicht oder über eine Creme zugeführt wird, spielt nur eine bedingte Rolle. Die häufigsten Nebenwirkungen treten im Rahmen der Injektionsbehandlung auf. Auch wenn Nebenwirkungen nur selten auftreten, sind es vorwiegend allergische Reaktionen oder Folgen der Injektionsprozedur. Doch der Patient kann sehr wohl - mit gezielten Ruhepausen, Tipps und Tricks – die Intensität der Nebenwirkungen positiv beeinflussen.

Hyaluronsäure Nebenwirkungen Gesamt

Kann Hyaluron Nebenwirkungen auslösen?

Es spielt am Ende keine Rolle, ob es sich um eine von Streptokokken gewonnene Hyaluronsäure handelt oder mitunter Rinderaugen, Rindernasenknorpel oder Hahnenkämme verwendet wurden, um Hyaluron zu erzeugen. Hyaluronsäure bleibt eben Hyaluronsäure. Ob direkt aus dem Knorpel des Menschen oder aus Fremdkörpern gewonnen - die Art der Produktion spielt keine Rolle. Auch wenn die Bioaktivität, der Vernetzungsgrad oder auch die Länge der Hyaluronsäuremoleküle aus unterschiedlichen Quellen stammen, werden sie dennoch nicht als "Fremdkörper" wahrgenommen. Hyaluronsäure, die im medizinischen oder auch kosmetischen Bereich vorkommt, ist chemisch stabilisiert, wurde gereinigt und desinfiziert. In der Orthopädie und ästhetischen Medizin werden Gels gut vertragen; es gibt im Regelfall nur sehr selten auftretende Komplikationen oder Nebenwirkungen. Aus diesem Grund sind Mediziner der Ansicht, dass Überempfindlichkeitsreaktionen nicht direkt durch die Hyaluronsäure ausgelöst werden, sondern vor allem Fremdproteine der wahre Grund einer allergischen Reaktion darstellen. Dabei sind heftige Immunreaktionen nicht ausgeschlossen. Bestehen bereits bekannte Allergien auf Proteine von gram-negativen Bakterien oder auch Geflügelproteine, sollte daher auf derartige Präparate verzichtet werden. Mitunter können auch lokal allergische Reaktionen auftreten. Jene äußern sich durch:

Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Ausschlag

Ekzeme treten bei generalisierten allergischen Reaktionen auf. In weiterer Folge sind:

Schwellungen der Zunge, Schwellungen des Rachens, Schwellungen der Lippen, Schwellungen des Gesichts

möglich. Selten klagen Patienten auch über Übelkeit oder leiden unter Atembeschwerden.


Hyaluron in Gels, Cremes oder Ampullen - mögliche Nebenwirkungen

Wird Hyaluron in einer Creme, einem Gel oder einer Ampulle verwendet, muss im Regelfall nicht von etwaigen Nebenwirkungen ausgegangen werden. Der Wirkstoff wird vom Großteil aller Menschen gut bis sehr gut vertragen. Doch auch wenn - rein theoretisch - keine Nebenwirkungen auftreten, können Rötungen entstehen. Jene verschwinden jedoch nach einiger Zeit von selbst. Unter Umständen sind auch allergische Reaktionen möglich. Doch die Nebenwirkungen - bezugnehmend auf Hyaluron - sind bei diversen Präparaten nicht immer auf den körpereigenen Wirkstoff zurückzuführen. Oftmals handelt es sich um andere Wirkstoffe, die enthalten sind und zu Nebenwirkungen führen können. Dabei handelt es sich vorwiegend um Silikonverbindungen, Parabene oder auch ätherische Öle. Menschen mit sensibler Haut sollten die Präparate daher im Vorfeld auf alle Inhaltsstoffe überprüfen!

Hyaluronsäure Nebenwirkungen Detail

Gelenkbehandlungen mit Hyaluronsäure - mögliche Nebenwirkungen

Wird Hyaluron im Zuge einer Gelenkbehandlung eingesetzt, gibt es auch hier relativ wenige Nebenwirkungen oder Komplikationen. Vorwiegend handelt es sich um Nebenwirkungen, die auf die Injektion zurückzuführen sind. So können:

Rötungen an bzw. rund um die Einstichstelle, Steifheit, Gelenkschmerzen, Schwellungen, Hämatome, Flüssigkeitseinlagerungen

die Folge sein. Wird Hyaluron - im Zuge der Injektion - in ein größeres Blutgefäß gespritzt, besteht die Möglichkeit etwaiger Gefäßschäden und Thrombosen. Dabei ist aber der Großteil der Nebenwirkungen auf das "blinde Injizieren" zurückzuführen. Verwendet der Mediziner einen Ultraschall, bevor er die Injektion mit Hyaluron verabreicht, kann er gleichzeitig Kollateralschäden vermeiden und somit die mögliche Gefahr etwaiger Nebenwirkungen reduzieren. Ernstzunehmende Komplikationen treten auf, wenn Keime in das Gelenk gelangen. Entzündet sich der Bereich der Einstichstelle, folgt eine antibiotische Behandlung. Schwere Fälle müssen sogar operativ behandelt werden.

Hyaluronsäure-Filler - mögliche Nebenwirkungen

Hyaluron-Gele werden mittels spitzer Injektionsnadel unter die Haut des Patienten gebracht. Im Rahmen der Prozedur können Nerven und Blutgefäße verletzt werden. Auch wenn keine Verletzungen entstehen, sind ein leichtes Brennen und Stechen möglich. Abhilfe schafft höchstens die lokale Anästhesie. Innerhalb weniger Stunden können kurzfristige Nebenwirkungen - etwa Schmerzen, Blutergüsse und Schwellungen - auftreten. Jene klingen aber bereits nach wenigen Tagen spontan ab. Wurde mit der Nadel ein kleines Blutgefäß verletzt, können Gefäßverschlüsse - da Hyaluron eindringt - entstehen. Narben und Gewebenekrosen sind möglich. Auch unzureichende Hygiene kann zum Problem werden und eine Infektion auslösen. Mitunter sind auch mittelfristige Nebenwirkungen möglich. Diese treten rund zwei bis zwölf Monate später auf; Patienten bemerken immer wieder:

Rötungen, Knoten, Schwellungen, Fisteln, Abszesse, Solche Verhärtungen und Veränderungen können durch Fremdproteine oder auch Infektionen ausgelöst werden.

Weitere mögliche Nebenwirkungen

Entscheidet sich der Patient für eine Unterspritzung mit Hyaluron oder nimmt er die Säure oral ein, können weitere Nebenwirkungen auftreten:

Die Behandlung der Gesichtsfalten

Im Regelfall handelt es sich um Schwellungen oder Blutergüsse, die im Umkreis der Injektionseinstichstelle auftreten. Die Nebenwirkungen verschwinden nach einigen Tagen spontan. Knötchen, die unter der Haut entstehen, werden als Nebenwirkungen kategorisiert. Der Mediziner kann die Knötchen aber, durch abermalige Gabe von Hyaluron, auflösen.

Die Lippen-Unterspritzung

Wer sich die Lippen unterspritzen lässt, muss ebenfalls mit Nebenwirkungen rechnen. Blutergüsse und Schwellungen treten fast immer auf. Neigt der Patient zu Herpes, kann die Behandlung mit Hyaluron auch einen sogenannten Herpes-Schub auslösen. In derartigen Fällen muss der Mediziner eine Nachkorrektur mit Hyaluron vornehmen. Mitunter kann auch bei einer Unterspritzung der Hyaluron Lippen eine Knötchenbildung festgestellt werden.

Hyaluronsäure und Brustvergrößerung

Eine Brustvergrößerung auf natürliche Art und Weise? Das ist ebenfalls mit Hyaluron möglich. Immer mehr Ärzte vertrauten der Hyaluronsäure, wenn sie die Brüste ihrer Patientinnen vergrößern möchten. Da hier kein Implantat zum Einsatz kommt, besteht kein großer Aufwand. Auch kann der Mediziner allfällige Risiken, die in Verbindung mit der Operation und einer Vollnarkose stehen, minimieren. Zu beachten ist, dass die Brustvergrößerung jedoch regelmäßig wiederholt werden muss. Hyaluron wird vom Körper abgebaut - so auch von den Brüsten. So müssen Frauen, die sich für eine Brustvergrößerung mittels Hyaluronsäure entscheiden, alle 12 bis 24 Monate für "Nachschub" sorgen. Zu den möglichen Nebenwirkungen, die im Rahmen einer Brustvergrößerung mit Hyaluronsäure möglich sind, zählen Infektionen, ungleichmäßig große Brüste, Blutergüsse oder auch Schwellungen. Es gibt auch dahingehend kritische Stimmen, dass die Verwendung der Hyaluron auch Granulombildungen oder Zysten begünstigen.

Die Behandlung des Kniegelenks

Leidet der Patient unter einer Knie-Arthrose, können ebenfalls Hyaluronsäure-Injektionen zur Linderung der Beschwerden verabreicht werden. Auch hier gibt es nur geringe Nebenwirkungen. Blutergüsse und Schwellungen sind möglich, klingen aber nach wenigen Tagen wieder zur Gänze ab. Infektionen sind möglich, kommen aber nur äußerst selten vor. Muskelkrämpfe, Juckreiz oder Hautausschläge sind theoretisch möglich, werden aber nur in äußerst seltenen Fällen dokumentiert.

Augentropfen und Hyaluron

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Augentropfen mit Hyaluron. Der Großteil der Patienten verträgt die Augentropfen sehr gut; nur in seltenen Fällen klagen die Betroffenen über ein Brennen oder einen verstärkten Tränenfluss.

Die orale Einnahme

Hyaluronsäure-Kapseln können ebenfalls Nebenwirkungen verursachen. Dabei sind Fieber, Unwohlsein, allergische Reaktionen oder auch der allergische Schock möglich, jedoch selten. Vor allem dann, wenn die empfohlene Dosierung eingehalten wird.

Wann sollte auf Hyaluronsäure verzichtet werden?

Eine Unterspritzung mit Hyaluron ist dann zu unterbleiben, wenn:

- bekannt ist, dass eine Allergie vorliegt

- eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert wurde oder im unmittelbaren familiären Bereich aufgetreten ist

- eine Schwangerschaft vorliegt

- Lippenherpes direkt an der Spritzstelle erkannt wurde

- wenn Allergien gegen Medikamente, Hühnereiweiß oder Betäubungsmittel bekannt sind

- der Patient blutverdünnende Medikamente (Marcumar) einnimmt

- schwere Herzerkrankungen vorliegen

Können Nebenwirkungen vorgebeugt oder das Risiko vermindert werden?

Heute werden stumpfe Mikrokanülen verwendet. Jene sollen zu weniger Gewebeschäden führen, Narbenbildung oder Blutergüsse vermeiden und somit Sorge tragen, dass recht häufig auftretende Nebenwirkungen der Vergangenheit angehören. Wer sich für Hyaluronsäure-Filler entscheidet, sollte daher einen Profi aufsuchen. Wem das notwendige Augenmaß fehlt, wird mitunter die Klumpenbildung unter der Haut begünstigen. Werden lokale Injektionen mit Hyaluronase verabreicht, kann der Abbau von Hyaluronsäure-Klumpen beschleunigt werden.


Persönliche Maßnahmen

Doch nicht nur die Wahl des Mediziners ist entscheidend, sondern auch das eigene Verhalten nach der Prozedur. Wer sich für eine Hyaluronsäure-Behandlung entscheidet, sollte schon eine Woche zuvor auf blutverdünnende oder auch durchblutungsfördernde Medikamente verzichten. Dazu zählen Ibuprofen, Aspirin oder auch Ginkgo biloba. Nach der Behandlung können die Einstichstellen mittels Eispacks gekühlt werden. Das reduziert einerseits die Entzündung, lindert den Schmerz und stoppt eine auftretende Schwellung. Wichtig ist, dass sich der Patient Ruhe gönnt und nicht automatisch wieder allen körperlichen Tätigkeiten nachgeht. Ratsam ist, wenn sich der Patient zwei bis drei Tage schont.


Das Fazit

Ob Hyaluron als Creme aufgetragen, mittels Injektion verabreicht oder oral eingenommen wird - am Ende überwiegend natürlich die Vorteile der Hyaluronsäure. Doch auch wenn es zahlreiche positive Aspekte gibt, sollte jeder Patient im Vorfeld über mögliche Nebenwirkungen in Kenntnis gesetzt werden. Auch wenn eine Vielzahl aller Nebenwirkungen nur sehr selten bis gar nicht auftritt, besteht zumindest die theoretische Möglichkeit. Im Endeffekt kann aber die Statistik beruhigen: Alle Nebenwirkungen sind extrem selten und auch ungefährlich, sodass Patienten keine tatsächliche Angst vor möglichen Komplikationen haben müssen. Die positiven Aspekte, die im Rahmen einer Hyaluronsäure-Behandlung auftreten, überwiegen gegenüber den - zumindest theoretisch möglichen - Nebenwirkungen, die mitunter möglich sein könnten.