Hyaluronsäure Injektion

Es ist kein Geheimnis, dass der Gelenkverschleiß, medizinisch unter dem Begriff Arthrose bekannt, die Lebensqualität mindert. Zu Beginn klagen Betroffene vorwiegend über den "Anlaufschmerz"; mit dem weiteren Krankheitsverlauf entsteht der sogenannte "Ruhephasen-Schmerz". Dabei klagen Betroffene über Schmerzen im ruhenden Zustand. Diagnostiziert der Mediziner die Arthrose, wird er in weiterer Folge eine Palette an schmerzlindernden Medikamenten präsentieren. Heutzutage ist auch die Hyaluronsäure ein Thema. Auch wenn der körpereigene Wirkstoff lange Zeit umstritten war, sind immer mehr Ärzte der Meinung, mit Hyaluron die besten Ergebnisse erzielen zu können. Studien haben bereits bestätigt, dass es keine bessere Therapie als jene mit der Hyaluron Injektion gibt. Doch warum hilft ein Wirkstoff, der vorwiegend nur im Bereich der Kosmetikbranche und Schönheitsmedizin zur Anwendung kommt?

Hyaluronsäure Injektion Gesamt

Die Angst vor der Behandlung – warum viele Patienten Panik bekommen, wenn sie an Hyaluron Injektionen denken

Die Tabletten, die vor Jahren noch - im Rahmen einer Arthrose-Behandlung - verschrieben wurden, lindern zwar die Schmerzen, sorgen über für keine tatsächliche Verbesserung der Situation. Dabei gibt es die Auswahl zwischen Präparaten mit und ohne Kortison. Kortison, von vielen Patienten gefürchtet, da es sich um ein Präparat mit zahlreichen Nebenwirkungen handelt, war lange Zeit das Nummer 1-Mittel in Sachen Arthrose-Behandlung. Heute, ebenso gefürchtet, aber nicht wegen den Nebenwirkungen, sondern vielmehr auf Grund der Behandlung selbst, steht die Hyaluron-Behandlung an erster Stelle. Dabei handelt es sich um die sogenannte intraartikuläre Injektion; der Mediziner verabreicht die Hyaluronsäure in den Gelenkspalt des betroffenen Gelenks und sorgt somit für eine Verbesserung der Symptome und Beschwerden. Schon der Gedanke, dass eine Injektionsnadel in das Gelenk eingeführt wird, sorgt bei vielen Betroffenen für Panik. Doch auch wenn die Behandlung mitunter für Angst vor Schmerzen sorgt, ist sie – laut zahlreichen Erfahrungsberichten – zwar unangenehm, jedoch keinesfalls derart schmerzhaft, dass man darauf verzichten möchte. Am Ende bleibt nämlich ein sehr gutes Ergebnis; mit den Injektionen ist es möglich, tatsächlich für mehrere Monate schmerzfrei zu sein.


Ein Wirkstoff mit vielen Fähigkeiten – das Multitalent Hyaluron

Hyaluronsäure wird immer als typisches Antifalten-Mittel bezeichnet. Doch der körpereigene Wirkstoff hat mehr Funktionen, als die Falten verschwinden zu lassen. Hyaluron ist für den Schmierstoff in den Gelenken verantwortlich; wird die Gelenkschmiere dünner, entstehen Bewegungsprobleme und Schmerzen. Mit der Zeit nutzt der Knorpel ab, die Arthrose entsteht und Schmerzen vermindern die Lebensqualität. Mit einer Hyaluron Injektion kann die Gelenkschmiere aber verbessert und wieder zähflüssiger gemacht werden. Zu beachten ist, dass das Knorpelgewebe nicht durch etwaige Blutgefäße, sondern über die Gelenkschmiere versorgt wird. Da die körpereigene Produktion von Hyaluron mit der Zeit nachlässt, erhält das Knorpelgewebe deutlich weniger Nährstoffe. Die Injektion mit Hyaluron sorgt daher nicht nur für eine Verbesserung der Beweglichkeit, sondern garantiert auch eine bessere Versorgung der notwendigen Nährstoffe.

Hyaluronsäure Injektion Detail

Woraus wird Hyaluron hergestellt?

Hyaluronsäure wird biotechnologisch hergestellt. Der Aufbau mit der körpereigenen Substanz ist ident. Der Körper erkennt am Ende keinen Unterschied, ob es sich um eine selbstproduzierte Hyaluronsäure handelt oder jene dem Körper zugeführt wurde. Hyaluronsäure dient als Schmiermittel, macht die Gelenkschmiere zähflüssiger und übernimmt auch die Funktion des Stoßdämpfers. Des Weiteren legt sich die Hyaluronsäure als Schutzschicht über den bereits beschädigten Knorpel. Eine Regeneration des Knorpels ist nicht zu erwarten; ist jener beschädigt, bleibt er auch beschädigt. Jedoch kann die Schutzschicht den Effekt haben, dass der Knorpel keine tatsächlichen Schmerzen mehr verursacht. Der Mediziner injiziert die Hyaluronsäure direkt in das Gelenk. Durch die Injektion kann der Mangel des fehlenden Hyalurons ausgeglichen werden; in weiterer Folge gehen die Schmerzen zurück. Hyaluron Injektionen sind:

- entzündungshemmend, lassen einen

- Puffer zwischen den Knorpel entstehen,

- regen das Wachstum der Knorpelzellen an,

- wirken schmerzlindernd und

- dienen als Gleitmittel für Gelenke.

Die Behandlung

Fast alle Hersteller vertrauen der synthetisch hergestellten Hyaluronsäure. Die Wirkung ist in fast allen Fällen ident und auch mit der Wirkung der körpereigenen Hyaluronsäure vergleichbar. Der Mediziner injiziert das Hyaluron in das Gelenk; die Anzahl der Behandlungen ist, je nach Patient und Schwere der Arthrose, unterschiedlich. Oftmals reichen drei bis fünf Injektionen im Zeitraum von 10 Wochen; hin und wieder ist eine Injektion pro Woche erforderlich, um die Schmerzen zu lindern. Auch die sogenannte "Einmal-Spritze" steht zur Verfügung. Dabei wird aber, nicht wie bei den anderen Injektionen, hochmolekulares Hyaluron verabreicht. Die Wirkung der Injektion tritt nicht sofort ein. Betroffene bemerken erste Verbesserungen nach drei bis zehn Wochen; auch hier gibt es erhebliche Unterschiede. Einerseits, wie stark die Arthrose bereits fortgeschritten ist, andererseits, für welche Form der Therapie sich der Patient entschieden hat (wöchentliche Spritze, drei bis fünf Injektion im Zeitraum von zehn Wochen oder die "Einmal-Spritze). Der Behandlungserfolg hält sechs bis zwölf Monate an, danach muss die Therapie neuerlich wiederholt werden.

Die Studie von Ravenndhara Bannuru

Doch warum ist Hyaluron heute zu einer der beliebtesten Methoden geworden, um gegen Arthrose vorzugehen, wenn der Wirkstoff noch vor Jahren in der Kritik stand? Vor allem war es die Studie von Ravenndhara Bannuru. Mit ihrem Team verglich sie die Effektivität der unterschiedlichen Behandlungen und analysierte 137 Studien, an denen über 33.000 Probanden teilnahmen. Am Ende kam das Tufts Medial Center in Boston zu dem Ergebnis, dass Hyaluron die beste Behandlung darstelle. Im Rahmen der Studien stellten die Forscher diverse Wirkstoffe in Tabletten und Injektionen gegenüber.

Tabletten:

- Diclofenac

- Paracetamol

- Naproxen

- Ibuprofen

- Celecoxib

Injektionen:

- Hyaluronsäure

- Kortikosteroide

- Placebos

Das Studienergebnis im Detail:

Das beste Ergebnis lieferte Hyaluronsäure. Paracetamol verbuchte das schlechteste Behandlungsergebnis. Alle Therapieformen sorgten für eine Besserung der Funktionalität des Gelenks; Kortikosteroide halfen primär nur gegen Schmerzen, jedoch nicht für eine Verbesserung der Beweglichkeit.

Das Fazit der Studie:

Im direkten Vergleich kam das Forscherteam zum Ergebnis, dass die Hyaluronpritzen durchaus den Tabletten überlegen waren.

Mit welchen Kosten muss der Patient rechnen?

Die Kosten liegen zwischen 200 Euro und 350 Euro. Dabei spielt natürlich die Therapieform eine wesentliche Rolle; während die "Einmal-Spritze" zu den günstigsten Varianten zählt, liegt die wöchentliche Behandlung im oberen Preissegment. Die Hyaluron Injektionen müssen aus eigener Tasche finanziert werden. Die Krankenkassen übernehmen keinen Teil der Behandlungskosten. Mitunter kann aber die private Versicherung die Behandlung (oder einen Teil der Kosten) ersetzen.

Sind Nebenwirkungen möglich?

Hyaluronsäure ist für seine geringen Nebenwirkungen bekannt. Ob im Bereich der Schönheitsmedizin oder auch im Rahmen der Kosmetikbranche - es gibt definitiv keine Nebenwirkungen, die mitunter eine Gefahr oder Beeinträchtigung der Gesundheit des Menschen darstellen. In seltenen Fällen reagieren Menschen überempfindlich; Berichte, dass Patienten allergisch auf die Hyaluronsäure reagieren, entsprechen nicht zur Gänze den Tatsachen. In vielen Fällen handelt es sich um eine allergische Reaktion, die aber von anderen Wirkstoffen ausgelöst wurde, sodass nicht direkt Hyaluron für die Nebenwirkung verantwortlich ist. Vor Jahren wurde Hyaluron noch aus Hahnenkämmen gewonnen. Litten Patienten an einer tierischen Eiweiß-Allergie, konnte der aus Hahnenkämmen gewonnene Wirkstoff sehr wohl für allergische Reaktionen sorgen. Heutzutage sind derartige Reaktionen nicht möglich, da es sich um synthetisches Hyaluron handelt, das sich vom körpereigenen Wirkstoff nicht unterscheidet. Nach der Injektion kann das Gelenk leichte Schmerzen verursachen; mitunter sind Schwellungen und Hautrötungen möglich. Jene Nebenwirkungen gehen nach einigen Stunden von selbst zurück; hier ist keine weitere Behandlung erforderlich. Zu beachten ist, dass die Injektion Keime in das Gelenk transportieren kann. Dabei können Entzündungen entstehen, die mitunter einer Behandlung bedürfen.


Gibt es Alternativen?

Mitunter können, neben der Hyaluron Injektion, auch diverse Tablette verordnet werden. Zu beachten ist, dass aber nur das Hyaluron dafür sorgt, dass die Gelenkschmieren zähflüssiger, die Knorpel mit einer Art Schutzschicht überzogen und die Beweglichkeit der Gelenke verbessert werden. Tabletten können zwar die Schmerzen lindern, helfen jedoch nicht bei der Verbesserung der Gelenksbeweglichkeit. Mitunter haben Tabletten auch den Nachteil, dass sie mehrmals täglich eingenommen werden müssen, damit der Schmerz bekämpft werden kann. Wer sich für eine Hyaluron Injektion entscheidet, ist oft bis zu einem Jahr schmerzfrei. Vor allem dann, wenn der Mediziner bereits eine fortgeschrittene Arthrose diagnostiziert, sodass auch im ruhenden Zustand Schmerzen auftreten, geht de facto kein Weg mehr an der Behandlung mit Hyaluron vorbei.

Das Fazit - Hyaluron steigert die Lebensqualität

Auch wenn der körpereigene Wirkstoff gerne mit Anti-Aging-Produkten und Unterspritzungen in Verbindung gebracht wird, stellt Hyaluronsäure heute auch einen wesentlichen Teil in der Humanmedizin dar. Die körpereigene Substanz ist frei von Nebenwirkungen und hilft den Gelenken, wieder beweglicher zu werden. Gleichzeitig wird die Gelenkschmiere verbessert, der Knorpel geschützt und mit Nährstoffen versorgt, sodass Schmerzen und Beschwerden – oft bis zu einem Jahr – der Vergangenheit angehören. Hyaluron Injektionen mögen zwar zu Beginn noch für etwas Angst sorgen, weil viele Betroffene den Gedanken nicht mögen, dass eine Injektionsnadel in den Gelenkspalt eingeführt wird, überzeugen aber derart mit ihrer Wirkung, dass es nur wenige Menschen gibt, die auf eine weiterführende Therapie verzichten. Da Hyaluron vom Körper abgebaut wird, muss die Behandlung alle sechs bis zwölf Monate wiederholt werden. Dabei ist vor allem der Grad der Arthrose von Bedeutung. Je stärker die Arthrose ist, desto häufiger sind Hyaluron Injektionen notwendig, damit am Ende schmerzfreie Phasen eintreten und die Lebensqualität wieder deutlich gesteigert werden kann.