Wer seine Falten bekämpfen möchte, wird unterschiedliche Präparate empfohlen bekommen. Doch ganz egal, für welche Möglichkeit sich der Betroffene entscheidet - am Ende bleibt immer der Tipp, Hyaluronsäure zu verwenden. Hyaluron, Hyaluronsäure oder auch HA genannt, zählt zu den besten Methoden, die im Rahmen einer Faltenbehandlung verfügbar sind. Doch Hyaluron hilft nicht nur gegen Falten, sondern kann auch für den Volumenaufbau des Gesichts, zur Vergrößerung der Lippen und Brüste und auch im Rahmen etwaiger Arthrose-Behandlungen zum Einsatz kommen. Die Vielfältigkeit ist sehr wohl ein Grund, warum auch immer wieder vom Multitalent die Rede ist. Hat Hyaluron aber nur Vorteile oder gibt es mitunter auch Risiken und Nebenwirkungen, die vor einer Behandlung berücksichtigt werden müssen? Da es sich um eine körpereigene Substanz handelt, sind etwaige Nebenwirkungen und Risiken derart gering, dass man fast von einem nebenwirkungsfreien Wirkstoff sprechen kann. Fast alle Risiken und Nebenwirkungen sind - streng genommen - nur theoretisch möglich. In vielen Fällen werden Nebenwirkungen auch nicht von Hyaluron, sondern anderen Wirkstoffen ausgelöst, die ebenfalls in den Präparaten enthalten sind.
Bei Hyaluron handelt es sich um einen körpereigenen Wirkstoff; Hyaluron ist eine natürliche Substanz, die sich nicht nur in der Haut, sondern auch im Auge und in der Gelenkflüssigkeit findet. Der Mensch enthält rund 15 Gramm Hyaluron; 50 Prozent finden sich in der Haut. Hyaluron besteht aus Polysacchariden; der Begriff "...säure" am Ende des Worts, unterliegt einer rein chemischen Definition und hat mit dem ursprünglichen und im Alltag bekannten Begriff "Säure" keine Gemeinsamkeit. Die Besonderheit der Hyaluronsäure ist die Tatsache, dass die identische Form in Bakterien, Tieren sowie auch Menschen gefunden wurde. Es gibt auch andere biologische Stoffe, in denen die fast idente Form der Hyaluronsäure entdeckt wurde. Vor allem spielt die Hyaluronsäure in vielen Gewebearten eine wesentliche Rolle. So kommt Hyaluron in der Haut, in den Muskeln, in den Augen und Gelenken vor und zählt des Weiteren zu den Substanzen, die auch außerhalb der Haut eine extrazelluläre Matrix produzieren.
Die Besonderheit der biologischen Funktion liegt an der Fähigkeit, Wasser zu binden. Davon profitiert etwa die Haut. Sie ist faltenarm, straff und wirkt gesund und frisch. Doch Hyaluron hilft nicht nur der Haut, sondern hemmt Entzündungen, beeinflusst in weiterer Folge die Durchlässigkeit von menschlichen Zellen, dient auch als Schmiermittel in den Gelenken und fordert auch die Wundheilung nach Verletzungen. Diese Vielfältigkeit ist es, die auch die Kosmetikbranche, die Schönheits- und Humanmedizin begeistern kann. Es gibt heutzutage fast keine Anti-Aging-Produkte, die kein Hyaluron als Wirkstoff enthalten. Cremes sorgen für einen langanhaltenden Effekt; die Haut wirkt straffer, frischer und faltenarm. Der äußere Effekt ist aber nicht der einzige Aspekt, der zum Erfolg führt. Produkte, die langkettiges sowie kurzkettiges Hyaluron enthalten, sorgen nicht nur für eine verbesserte Hautoberfläche, sondern regenerieren die Haut im Rahmen eines innerlichen Prozesses. Doch Hyaluron gibt es nicht nur in Cremes, sondern auch in Gels, Seren, Ampullen; auch Hyaluron-Injektionen kommen immer wieder zum Einsatz. So etwa bei der Faltenunterspritzung oder der Gelenkbehandlung. In beiden Varianten wird Hyaluron mittels Injektion gespritzt. Bei der Faltenbehandlung in die Falte, bei der Gelenkbehandlung in den Gelenkspalt. Während vor Jahren noch Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen wurde, setzen die Forscher heute vorwiegend auf gentechnisch produziertes Hyaluron. Dabei gibt es de facto keinen Unterschied mit der körpereigenen Substanz. Auch wenn Hyaluron in zahlreichen Produkten vorkommt und unterschiedlich angewendet werden kann, sind die Nebenwirkungen und Risiken fast bei jeder Anwendung ident. Bei Unterspritzungen besteht jedoch das Risiko einer unsachgemäßen Verwendung, sodass entweder falsche Injektionstechniken oder zu hoch dosierte Mengen verabreicht werden, die am Ende für Komplikationen sorgen.
Hyaluronsäure hat de facto keine Nebenwirkungen. Dennoch gibt es mitunter Personengruppen, die Hyaluron weder als Injektion, noch in Gels oder Cremes verwenden sollten. Dazu zählen etwa:
Personen, die mitunter allergisch auf tierische Eiweiße sind und nicht wissen, ob die Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen wurde oder nicht
Personen, die allergisch auf Betäubungsmittel oder Medikamente reagieren
Personen mit Autoimmunerkrankungen oder wenn bekannte Autoimmunerkrankungen in der Familie vorliegen
Personen mit Lippenherpes, sofern sich dieses an der Einstichstelle befindet
Personen mit schweren Herzerkrankungen
Personen, die blutverdünnende Medikamente - etwa Marcumar - einnehmen
Schwangere
Auch wenn die häufigsten Nebenwirkungen und Risiken bei Unterspritzungen möglich sind, können Probleme auch beim Auftragen und Verwenden diverser Cremes, Ampullen oder Gels auftreten. Zu beachten ist jedoch, dass es sich dabei um reine Ausnahmen handelt; zu berücksichtigen ist des Weiteren, dass der Mensch nicht direkt auf Hyaluron reagiert, sondern auf andere Wirkstoffe, die im Produkt enthalten sind. Da Hyaluron ein körpereigener Wirkstoff ist, sind allergische Reaktionen, sofern das Hyaluron biotechnologisch hergestellt wurde, nicht möglich. Mitunter können aber Gels, Cremes oder Ampullen - nach den ersten Behandlungen - für Hautrötungen sorgen. Jene sind normal, klingen nach wenigen Tagen auch von selbst ab und stellen keine Gefahr dar. Allergische Reaktionen sind nur dann möglich, wenn der Hersteller auf andere Wirkstoffe setzt. Reagiert der Mensch etwa auf Silikonverbindungen, Parabene oder bestimmte ätherische Öle, sollte er im Vorfeld die Inhaltsangaben des Produkts überprüfen. Auch dann, wenn Menschen besonders empfindlich auf diverse Produkte reagieren, da sie eine empfindliche Haut haben, ist es ratsam, im Vorfeld die Wirkstoffe des Produkts zu studieren. Berichte aus dem Internet, die von Hyaluron - auf Grund allergischer Reaktionen - abraten, entsprechen nicht der Wahrheit. Studien und Tests haben gezeigt, dass Hyaluronsäure keine allergische Reaktion auslösen kann.
Bei Unterspritzungen gibt es andere Nebenwirkungen, die vorwiegend reduziert werden können, wenn der Patient einem Mediziner vertraut, der auf eine jahrelange Erfahrung im Bereich der Hyaluron-Unterspritzung zurückblicken kann. Oft liegt es an der zu hohen Dosierung oder der falschen Injektionstechnik, sodass Patienten am Ende unzufrieden mit dem Ergebnis sind oder mit etwaigen Komplikationen zu kämpfen haben.
Entscheidet sich der Patient für eine Unterspritzung seiner Gesichtsfalten, gibt es die theoretische Möglichkeit von ernsthaften, jedoch nicht lebensbedrohlichen Risiken. Schwellungen und Blutergüsse zählen zwar zu den Nebenwirkungen, sind aber im Regelfall normale Folgen einer Behandlung. Dabei klingen die Blessuren von alleine ab, benötigen weder eine Behandlung und können, wenn die richtige Injektionstechnik angewandt wird, auch vermieden werden. Schlussendlich entstehen derartige Komplikationen nicht auf Grund der Hyaluronsäure, sondern auf Grund der Tatsache, dass der Mediziner kleine Blutgefäße verletzt. Knötchen, die sich unter der Haut bilden und spürbar werden, sind ebenfalls möglich. Dabei handelt es sich um eine zu hohe Dosierung der Hyaluronsäure. Ein Umstand, der durch die Gabe von Hyaluronidase, rückgängig gemacht werden kann. Knötchen treten immer wieder auf, wenn tiefe Falten unter den Augen behandelt werden. Der Füllstoff kann verrutschen; bei einer zu hohen Dosierung sind ebenfalls Knötchen sichtbar.
Typische Nebenwirkungen sind Schwellungen und auch Blutergüsse. Neigt der Patient zu Herpes, kann die Injektion auch einen sogenannten Herpes-Schub auslösen. Aus diesem Grund besteht die Wahrscheinlich, dass das Ergebnis ungleichmäßig wirkt; im Falle eines nicht zufriedenstellenden Ergebnisses, muss der Mediziner nachkorrigierende Maßnahmen setzen. Auch bei der Lippenunterspritzung besteht die Gefahr, wenn zu viel Hyaluron injiziert wird, dass sich in weiterer Folge sichtbare Knötchen bilden.
Eine Brustvergrößerung mit Hyaluron? Das ist möglich. Dabei spricht der Mediziner von einer natürlichen Brustvergrößerung durch Hyaluron. Der Vorteil eines solchen Eingriffs besteht darin, dass die Hyaluronsäure natürlicher als ein Implantat ist. In weiterer Linie erspart sich die Patienten einen stationären Aufenthalt, muss sich nicht mit operationsbedingten Risiken auseinandersetzen und benötigt auch keine Vollnarkose. Jedoch können Infektionen auftreten. Am Ende besteht auch die Gefahr eines ungleichmäßigen Ergebnisses, wobei jener Aspekt nicht unbedingt als Risiko oder Nebenwirkung eingestuft werden muss. Mittels weiteren Unterspritzungen, kann das Ergebnis verbessert werden, sodass am Ende zwei gleich große Brüste entstehen. Blutergüsse und Schwellungen sind möglich; jene vergehen aber nach wenigen Tagen von selbst und benötigen keine zusätzliche Behandlung. Kritiker sind der Meinung, dass Hyaluronsäure Zysten begünstigt; auch eine Granulombildung wird nicht ausgeschlossen.
Diagnostiziert der Mediziner eine Knie-Arthrose, wird er in weiterer Folge eine Therapie mit Hyaluron vorschlagen. Die Nebenwirkungen sind gering; Blutergüsse und Schwellungen sind möglich, klingen nach wenigen Tagen aber von selbst ab. Mitunter kann eine Infektion eintreten. Dabei handelt es sich aber um eine Seltenheit. Im Regelfall können keine Keime in das Gelenk gelangen. Muskelkrämpfe, Juckreiz und Hautausschläge sind theoretisch möglich, jedoch - bezugnehmend auf die Praxis - äußerst selten.
Auch Augentropfen enthalten Hyaluron. Im Regelfall werden derartige Präparate gut ertragen, da die Augentropfen sehr viel Feuchtigkeit spenden. Nur selten klagen Patienten über brennende Augen oder einen übermäßigen Tränenfluss.
Hyaluron kann auch oral eingenommen werden. Zu den Nebenwirkungen zählen Fieber, Unwohlsein, mitunter auch allergische Reaktionen. In vielen Fällen treten derartige Nebenwirkungen bei Missachtung der empfohlenen Dosierung auf; oftmals reagiert der Patient auch auf andere Wirkstoffe, die in der Kapsel vorhanden sind.
Entscheidet sich der Konsument für eine Creme, ein Gel, die Unterspritzung oder auch für die orale Einnahme der Hyaluronsäure, profitiert er am Ende von zahlreichen Vorteilen, die gegenüber den Risiken und Nebenwirkungen überwiegen. Hyaluron versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, lässt die Gelenkschmiere zähflüssiger werden und setzt trockenen Augen ein Ende.