Der körpereigene Wirkstoff Hyaluron, der auch als Hyaluronsäure oder nur HA bekannt ist, kommt in den Zellen und Zellzwischenräumen vor und zählt, aus Sicht des Chemikers, zu den Polysacchariden. Das sind zuckerähnliche Verbindungen, die zahlreiche wichtige Funktionen im menschlichen Körper übernehmen. Die Haupteigenschaft, die Hyaluron für den Menschen besonders macht, ist die Fähigkeit Wasser zu binden.
Wer Hyaluron hört, wird automatisch an die Schönheitsmedizin oder an die Kosmetikindustrie denken. Doch Hyaluron ist schon heute auch ein fester Bestandteil der Humanmedizin. Immer wieder raten Orthopäden zu Hyaluron-Präparaten, die dafür sorgen, dass die Depots der Gelenkflüssigkeiten aufgefüllt werden und in weiterer Folge Beschwerden und Schmerzen zurückgehen. Hyaluron ist bereits in zahlreichen Bereichen vertreten, sodass es unfair wäre, den körpereigenen Wirkstoff immer mit schönheitsmedizinischen Eingriffen oder kosmetischen Mitteln in Verbindung zu bringen. Hyaluron ist ein Multitalent, das schon seit den 1980er Jahren in Japan angewandt wird und vor geraumer Zeit Europa erobern konnte.
Hyaluron wird in den Bereichen Kosmetik, Medizin und ästhetische Chirurgie eingesetzt.
Hyaluron und die Kosmetikindustrie
Es sind die positiven Eigenschaften der Hyaluronsäure, die vor allem die Kosmetikindustrie begeistern. Dabei verwendet die Industrie zwei Formen des Hyalurons: kurzkettiges und langkettiges Hyaluron. Das langkettige Hyaluron wirkt vorwiegend auf der Hautoberfläche und sorgt für einen sichtbaren Effekt. Die Hyaluronsäure bindet Feuchtigkeit, polstert in weiterer Folge die Haut auf und erzielt am Ende ein glättendes sowie hautstraffendes Ergebnis. Das kurzkettige Hyaluron dringt jedoch in die unteren Hautschichten ein und beginnt mit einem ausgeglichenen Wasserhaushalt, sodass nicht nur kurzzeitige, sondern langanhaltende Erfolge sichtbar werden. Zahlreiche Hersteller kombinieren die beiden Formen des Hyalurons; die Kombination sorgt für die optimale Wirkung. Wer daher wirklich wirksame Produkte möchte, sollte darauf achten, dass beide Hyaluronsäure-Komplexe - in Kombination - enthalten sind. Nur so erfolgt eine äußere und innere Behandlung.
Hyaluron und die ästhetische Chirurgie
Kann ein "Face-Lifting" auch ohne Skalpell durchgeführt werden? Ja! Auch die Schönheitschirurgie hat die Vorzüge von Hyaluron entdeckt und wirbt seit geraumer Zeit mit dem "Liquid Lifting", der sanften Methode, die Gesichtshaut zu verjüngen. Während beim klassischen Lifting eine Hautstraffung erfolgt, sodass die Falten der Vergangenheit angehören, setzt der Mediziner - im Rahmen des "Liquid Liftings" - auf Hyaluron und seine aufpolsternde Wirkung. Tiefe Falten werden, auf Grund des Volumenanstiegs, gefüllt. Das Hyaluron wird mittels Injektionen in bzw. rund um die Falten gespritzt und entfaltet die Wirkung unter der Haut. Der Vorteil ist, dass derartige Hyaluron-Filler gut verträglich sind und relativ schnell sichtbare Ergebnisse mit sich bringen. Die erzielten Ergebnisse halten mitunter ein bis zwei Jahre, je nachdem, wie tief die Falten waren. Nebenwirkungen sind kaum bis gar nicht möglich. Neben dem sanften Lifting, können auch zahlreiche andere Schönheitsbehandlungen durchgeführt werden. So besteht die Möglichkeit, dass die Mediziner etwaige Unebenheiten im Nasenbereich ausgleichen; auch das Erscheinungsbild von Narben kann positiv verändert werden. Mitunter kann die Hyaluronsäure auch für Brustvergrößerungen, Wadenvergrößerungen, Gesäß- und Penisvergrößerungen eingesetzt werden. Dabei muss der Patient jedoch beachten, dass derartige Behandlungserfolge nicht für die Ewigkeit sind. Da der Körper Hyaluron abbaut, müssen derartige Unterspritzungen mit Hyaluron - nach ein bis drei Jahren - wiederholt werden. Entscheiden sich Konsumenten bzw. Patienten für derartige Behandlungen, entscheiden sie sich gleichzeitig gegen mögliche Operationsrisiken, Nebenwirkungen und Komplikationen, die im Rahmen des Eingriffs und der Nachbehandlung möglich sind. Hyaluron wird auch gerne im Rahmen der Lippenvergrößerung verwendet, wobei der Mediziner darauf achten muss, das natürliche Aussehen seines Patienten nicht zu verändern.
Hyaluron im Bereich der Medizin
Hyaluron ist auch ein wesentlicher Bestandteil im Bereich der Humanmedizin geworden. Vorwiegend kommt der Wirkstoff in der Orthopädie vor; immer mehr Orthopäden setzen auf diverse Hyaluronpräparate, die Beschwerden und Schmerzen lindern. Hyaluron kommt auf natürliche Weise in den Gelenkknorpeln des Menschen vor und sorgt in weiterer Folge für den "Schmierstoff". Mit dem zunehmenden Alter kommt es jedoch zu einem krankheits- oder auch altersbedingtem Verschleiß der Knorpelmasse und den Gelenken - der Mediziner spricht von der sogenannten Arthrose. Der Schmierstoff wird, auf Grund der Tatsache, dass sich die Hyaluron-Produktion mit zunehmendem Alter verringert, immer weniger, sodass schmerzhafte Reibungen im Gelenk entstehen. Injiziert der Mediziner synthetische Hyaluronsäure, wird die Gelenkschmiere neu aufgebaut. Eine Art Stoßdämpfer entsteht, der in weiterer Folge Beschwerden lindert. Je nach Produkt sind zwischen zwei und sieben Injektionen notwendig, wobei die Halbwertzeit von Hyaluron mit rund 60 Stunden angegeben wird. Erfolgen mehrere Injektionen, wird die Halbwertzeit erhöht und wirkt des Weiteren noch länger nach. Mitunter entstehen Linderungen der Beschwerden und Schmerzen, die oft mehrere Monate anhalten können. Hyaluron kommt auch immer wieder im Bereich der Augenheilkunde vor. Vor allem dann, wenn die Patienten unter trockenen Augen leiden, empfehlen Mediziner Hyaluron-Präparate. Auch Kontaktlinsen-Präparate, die vorwiegend zur Reinigung verwendet werden, enthalten immer wieder Hyaluron. Der Wirkstoff macht die Kontaktlinsen weicher, sodass sie besser eingesetzt werden können.
In Ampullen findet sich hochkonzentriertes Hyaluron; der Ampullen-Inhalt wird direkt auf der Haut angewandt. Bei der äußeren Anwendung entstehen schnelle und auch sichtbare Erfolge; vor allem können die Falten in Gesicht, Dekolleté und Hals relativ schnell behandelt werden. Zahlreiche Hersteller bieten das Hyaluron - im Rahmen von Ampullen - auch als Trinkkur an. Der Vorteil einer Trinkkur liegt darin, dass der Körper das flüssige Hyaluron leichter aufnehmen kann; in weiterer Folge wird die Hyaluronsäure schneller an benötigte Stellen transportiert. Die innere Anwendung hilft nicht nur der Haut, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Gelenke.
Pflegeprodukte, die Hyaluron enthalten, versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und sorgen in weiterer Linie für eine weichere und glattere Hautoberfläche. Effekte, die auf Grund der Wasserbindungsfähigkeit des körpereigenen Wirkstoffs erzielt werden. Die Kosmetikbranche setzt vorwiegend auf Anti-Aging und auch Anti-Falten-Produkte, die eine hohe Konzentration von Hyaluron beinhalten. Auch wenn die einmalige Anwendung nicht sofortige Erfolge mit sich bringt, sorgt die regelmäßige Verwendung der Produkte für eine kontinuierliche Verbesserung.
Hyaluron-Seren enthalten den körpereigenen Wirkstoff in einer hochkonzentrierten Form. Der Vorteil ist, dass ein Hyaluron-Serum auch bei sehr empfindlicher Haut angewandt werden kann. So kann der Konsument seine Falten mindern, gleichzeitig seine angegriffene Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Die zusätzliche Feuchtigkeit hilft gegen schuppige Stellen, Rötungen und beseitigt auch das oft unangenehme Spannungsgefühl. In weiterer Folge wirkt das Hautbild jünger und frischer.
Das Hyalurongel ist heute nicht mehr aus dem Kosmetikbereich wegzudenken. Es kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn empfindliche Hautpartien - etwa jene um den Mund, rund um die Augen oder auch auf der Stirn - behandelt werden sollen. Das Gel hält für mehrere Stunden an und sorgt für einen schnell straffenden Effekt.
Kapseln eignen sich vorwiegend zur inneren Anwendung. Dabei versorgt das Hyaluron die Haut nicht nur mit zusätzlicher Feuchtigkeit, sondern sorgt in weiterer Folge für ein strahlendes, optisch jüngeres und vitaleres Hautbild. Hyaluron in Kapseln hat zudem den Vorteil, dass auch Gelenke und Knochen profitieren; die Gelenkflüssigkeit wird aufgefüllt, sodass schmerzhafte Reibungen der Vergangenheit angehören. Hyaluron in Kapseln stellt noch immer eine Alternative zu den sogenannten Hyaluron-Injektionen dar, die - bei starken Beschwerden - in das betreffende Gelenk injiziert werden. Die Kapseln sind sehr gut verträglich, wobei - je nach Hersteller - auch andere Inhaltsstoffe und Wirkstoffe vorhanden sein können, die mitunter Nebenwirkungen oder gar allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund sollte der Konsument im Vorfeld darauf achten, ob - neben dem Hyaluron - auch andere Wirkstoffe enthalten sind.
Hyaluron kann auch in Pulverform erworben werden. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Konsument die vorgegebene Verzehrmenge einnimmt und einen doppelten Effekt erzielt. Die Hyaluronsäure unterstützt nicht nur die Knorpel und Gelenke, sondern erneuert gleichzeitig die Spannkraft und Elastizität der Haut. Verwendet der Konsument das Hyaluronpulver für die äußere Anwendung, genügt rund 1 Gramm des Pulvers - gemischt mit 100 ml destilliertem Wasser. Das Gemisch wird auf die Haut aufgetragen oder in andere Pflegecremes beigemengt.
Am Ende muss der Konsument selbst entscheiden, welche Produkte er bevorzugt. Dabei spielen natürlich die Anwendungsgebiete eine wesentliche Rolle. Möchte der Konsument seine Falten loswerden oder bestehen Gelenkprobleme, sodass er unter ständigen Schmerzen leidet? Ob und welche Präparate sinnvoll ist bzw. welche Produkte die besten Ergebnisse mit sich bringen, muss der Konsument selbst - im Rahmen von Selbstversuchen - herausfinden. Wichtig ist, dass es sich um hochkonzentriertes Hyaluron handelt, welches in der Kombination aus lang- und kurzkettigem Hyaluron zur Verfügung steht. Nur dann kann der Konsument sicher sein, ein effektives Produkt erworben zu haben. Im Internet finden sich immer wieder Erfahrungsberichte über zahlreiche Produkte und Präparate; jene geben mit Sicherheit Aufschluss darüber, welche Produkte empfehlenswert sind und welche mitunter nicht zu 100 Prozent halten, was sie versprechen.